Mit der diesjährigen Jahreskarte untersuchen wir im "Raum Solothurn" die Tauglichkeit der "15-Minuten-Stadt". Diese hat das Ziel, durch die Nachbarschaften von Wohnen, Arbeiten und Besorgungen des täglichen Bedarfs den CO2-Ausstoss unserer Mobilität zu reduzieren.
Die durch unzählige neutrale wissenschaftliche Studien belegte Klimaveränderung, welche wir derzeit miterleben, beruht auf dem seit Jahrzehnten steigenden Ausstoss von Kohlendioxyd. Gemäss Bundesamt für Statistik produziert unsere Mobilität mit Personenwagen rund 27% des jährlichen CO2-Ausstosses in der Schweiz. Diesen in unserem Alltag zu senken, durch zum Beispel dem hinterfragen unseres Mobilitätsverhaltens, muss unser Ziel sein. Denn wir alle können einen kleinen, aber nicht unwichtigen Beitrag dazu leisten.
Mit dem Ziel, im Alltag auf den motorisierten Verkehr verzichten zu können, gab der französisch-kolumbianische Urbanist Carlos Moreno im Jahr 2015 dem Konzept der "15-Minuten-Stadt" neuen Aufschwung. Dieses Konzept der Nachbarschaften basiert auf Arbeiten des amerikanischen Planers Clarence Perry aus dem Jahr 1900 und der kanadisch-amerikanischen Menschenrechtlerin, Architektur- und Städtebauphilosophin Jane Jacobs aus dem Jahr 1961. Die "15-Minuten-Stadt" schlägt vor, die Stadt so zu organisieren, dass die Bewohnerinnen und Bewohner innert 15 Minuten zu Fuss oder mit dem Velo ihre wichtigsten Orte des Alltags wie Arbeitsplatz, Lebensmittelläden, Arztpraxen, Schulen oder Kultureinrichtungen erreichen können. Dieses Konzept spielt bereits eine wichtige Rolle in der Entwicklung vieler Städte wie Kopenhagen, Paris, Wien oder Berlin.
Aber wie sieht es in einer eher ländlichen Gegend wie dem "Raum Solothurn" aus? Ist dieses Konzept der Nachbarschaften auch bei uns anwendbar? Dieser Untersuchung ist unsere diesjährige Jahreskarte gewidmet. Wir gingen dabei davon aus, dass man mit dem Velo in 15 Minuten vier Kilometer zurücklegen kann. Mit einem Elektrovelo wären es sogar mehr. Wir zogen um das Zentrum jeder Gemeinde im „Raum Solothurn“ einen Kreis von vier Kilometern Radius und stellten erstaunt fest, dass dank der grossen Dichte an Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitszonen wichtige Grundlagen der 15-Minuten-Stadt gegeben sind. Es liegt an uns, diese zu nutzen, zu vernetzen und auszubauen, so unseren Lebensraum langfristig zu sichern und unsere Gesundheit zu fördern.
In diesem Sinne wünschen wir allen bewegende Momente und flinkes Schaffen im 2024.
RAUMSOLOTHURN, 2023
Die Klimaveränderung erfordert Gegenmassnahmen und Anpassungen in allen Bereichen. So auch den Bereichen der Landschaftsnutzung und -gestaltung, sowie des Mikroklimas. Um dieses positiv zu beeinflussen schlagen wir vor die Waldfläche im Raum Solothurn spürbar zu vergrössern (dunkelgrün) und damit unter Anderem die Temparatur zu senken, die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren, die Bodenerosion zu reduzieren und neue Erholungsräume zu schaffen. Die Wälder werden auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen angepflanzt, füllen Lichtungen, begradigen Ränder, werden als Parks gestaltet oder bilden Hecken und ziehen sich als neue Stadtmauer um dichte Siedlungsgebiete. Die weiterhin landwirtschaftlich oder gesellschaftlich genutzten Freiflächen sind hellgrün dargestellt.
Entsprechend dieser Thematik und der derzeitigen Pandemiesituation wünschen wir "ein wärmendes Herz und einen kühlen Kopf".
RAUMSOLOTHURN, 2021
Die Landschaft, ein Netz aus Siedlugsraum für Menschen mit besiedelten Orten und Strassen und dem Lebensraum der Fauna bestehend aus Wädern und Korridoren.
RAUMSOLOTHURN, 2020
Wie stark müssen Siedlungsränder sein um wahrgenommen zu werden? Müssen sie überall dieselbe Ausprägung haben? Dürfen sie einen eigenen Charakter haben?
RAUMSOLOTHURN, 2019
Wäre der Solothurner See existent, wäre er als Naturraum unbebaubar, wie würde er die Art des Siedlungsraums mitgestalten?
RAUMSOLOTHURN, 2018
Die zusammenhängende Bebauung des Raums Solothurn verflechtet sich durch Ein- und Ausstülpungen eng mit dem angrenzenden Landschaftsraum.
RAUMSOLOTHURN, 2017
Der Raum Solothurn, seine Landschaft, Topografie, Landschaftsräume, Verkehrsachsen und Besiedlungsorte mit seinen verschiedenartigsten Einblicken und Aussichten ist unser Forschungsfeld. Dieses wollen wir weiter kennen lernen, erforschen und ausloten.
RAUMSOLOTHURN, 2016
Die regelmässig wiederkehrenden Überschwemmungen der Dünnern stellten die erste Raumplanung des Gäus dar. DiesesPrinzip wird als Metapher für die Planung verwendet. Der "See" wird als Freiraum erfahrbar gemacht. Dazu wird der Siedlungsraum durch einen starken Rand vom Freiraum getrennt. Auf den "Halbinseln" und am Hang werden die empfindlichen Nutzungen situiert. Die "Inseln" werden nahe der Verkehrsträgerplaziert und beinhalten die unempfindlichen Nutzungen. Um die Synergie zu nutzen werden kleine Industriezonen zugunsten zweier grossen Gebiete aufgehoben. Der zusammenhängende Freiraum, welcher als gleichberechtigter Bestandteil der Landschaft verstanden wird, schafft eine räumliche Trennung zwischen den beiden Nutzungen und Massstäben.
Auftraggeber |
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SIA Sektion Solothurn |
Projektverfasser |
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Stefan Rudolf |
Projektbegleitung
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Termine |
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1993 |
Die Studie wurde unterstützt durch: den Heimatschutz Solothurn, das Raumplanungsamt Solothurn und die Wirtschaftsförderung Solothurn
Lebensraum Gäu, Bezirk Gäu, 1993